Bekloppt zu sein bedarf es wenig...

Veröffentlicht auf von Andreas Mohr Cologne

Isch bin bekoppt - und das schon ewig!

In jungen Jahren bin ich mit meinem Partner und der Familie die großen Kirmesplätze Deutschlands abgefahren.
Die Darmstädter Mess gehörte dazu.
Ein toller Platz, mit einem wirklich tollen und korrekten Marktmeister.

Wir kamen meist recht früh an, da wir zu dieser Zeit keinen Ausweichplatz hatten. Da Wasser und Strom auf dem Platz noch nicht fertig waren, sind wir halt ins anliegende Schwimmbad gegangen.
Ja wir hatten eine Menge Spaß. Zu der Zeit trug ich so viele Ringe an den Fingern, dass ich schon Probleme bekam wenn ich nur den Versuch startete nach Besteck zu greifen. Es war halt Mode...

So stand ich am Beckenrand, richtete mich auf, nahm alle meine Ringe ab und sprach: wer als erster im Becken aufschlägt bezahlt heute Abend das Bier! Und sprang.
Schnell stellte ich fest, das eine Beckentiefe von 2,20 Meter nicht ausreichend ist. Ich knallte mit den Füßen auf den Boden und kam röchelnd wieder hoch. Da ich für meinen derben Humor bekannt bin, standen sie denn da, am Beckenrand und gackerten lauthals.
Meine Lieben zogen mich dann doch aus dem Becken und fanden es sinnvoll mich ins Krankenhaus zu fahren. Prellungen, Quetschungen an den Füßen und zwei angebrochene Wirbel zeigten, dass ich mal wieder ganze Arbeit geleistet hatte.
Die Füße wurden mit Mull umwickelt, ich bekam einen Streckverband um die Brust geklebt und die Arme wurden nach vorne abstehend fixiert. Mit den mahnenden Worten mich ruhig zu verhalten und einem Schmerzmittel durfte ich dann gehen.
Im Wohnwagen legten sie mich dann wie einen Käfer auf den Rücken, drücketen mir eine Schmerztablette rein und mahnten:
Bleib liegen. Wir gehen nur schnell zur Versammlung und sind dann in zwei drei Stunden wieder da...
Du machst keinen Blödsinn und hälst mal die Füße still.
Alle verließen den Wohnwagen und ich lag da, auf dem Rücken und glotze an die Decke des Wohnwagens. Mist, ich kam ja nicht einmal an die Fernbedienung für den Fernseher.
Die Zeit verging und die Tablette tat ihren Dienst.
Mich packte die Unruhe und so beschloss ich einfach mal nach dem Geschäft zu sehen.
Ich rollte mich aus dem Bett und tippelte mit meinen Mullbinden um die Füße über den Platz.
Na super! Die haben ja noch nicht mal die Fronten hoch und die Beleuchtung dran. Als ich die Leiter aus dem Geschäft krame kommt natürlich der schlauche Nachbar vom Kinderriesenrad. Na, sagt er, hälst du das für eine gute Idee auf´s Dach zu gehen. Es hat geregnet.
Klar sag ich, ich habe den Wagen gebaut. Ich kenne jede Schraube auf dem Dach. Sprachs und war auch bereits auf dem Weg nach oben.
Ach wie herrlich, diese Luft, so klar und hoppla...
Die Schraube kannte ich nicht.
Noch heute habe ich das Bild vor Augen, wie ich lagsam nach vorne kippe. mit den Armen im Stützverband und versuche dem Unvermeidlichen zu entgehen.
Baff, und ich schlage vor dem Geschäft auf.
Nur wenige Minuten später war ich bereits wieder in dem gleichen Krankenhaus wie schon am Morgen und wieder bei der gleichen Ärztin. Diese schaut mich völlig fassungslos an und fragt, was genau ich an ihren Anweisungen nicht verstanden hätte.
Ja, was habe ich draus gelernt?
Gehe nicht zwei mal am gleichen Tag in das gleiche Krankenhaus, wenn du nicht gefahr laufen willst unter Verschluss zu kommen.
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